Alle 4 im Einsatz!

Der Weltcup im Österreichischen Leogang war ein Wechselbad der Gefühle. Nicht nur das Wetter zeigte sich launisch mit Sonne, Regen, Wind und Gewitter, sondern auch Samuel «Sämi» Schneiders Einsatz im Enduro Weltcup war von Defekten geprägt. Schon am Dienstag hiess es für ihn anreisen, am Mittwoch die sechs Teilstrecken (Stages) besichtigen und dann am Donnerstag den Wettkampf zu bestreiten. Am Mittwoch reisten unsere beiden Downhill-Fahrer Ramona L. Kupferschmied und Junior Paroz ebenfalls nach Leogang zum Einchecken, Registrierung bestätigen und um die Strecke abzulaufen. Ramona gefällt die Strecke in Leogang. Letztes Jahr, bei ganz schwierigen Verhältnissen, zeigte sie ein tolles Rennen und fuhr fast in den Final. Für Junior Paroz war es die erste Begegnung mit der Strecke. Er fühlte sich darauf schnell wohl. Und Benjamin Weber? Der stand an der Swiss Enduro Series SES in Leukerbad im Einsatz. Nach dem Abschluss seines Rennens am Donnerstag, fuhr Sämi Schneider gleichentags zurück in die Schweiz, um ebenfalls an der SES am Sonntag teilzunehmen. Er gewann die U21-Wertung im letzten Jahr. Alles kam anders…. Der Reihe nach.

Ramona wusste folgendes zu berichten: «Nun, am Donnerstagmorgen, zum ersten Training, war ich noch ziemlich nervös. Nach meinen Stürzen in der Lenzerheide hatte ich immer noch eine Angst in mir sitzen. Doch schnell fühlte ich mich auf der Strecke wohl und nahm alle Sprünge. Dies war das erste Mal in dieser Saison, dass ich mich mit einem guten Gefühl wirklich auf das Rennen freute. Kurz vor unserer Quali fing es an zu regnen. Ich blieb ruhig. Im Run selber kam ich in der ersten Hälfte leider nicht so in den Flow. Ab der Mitte fühlte ich mich dann richtig gut. Ich hatte einige Fehler im oberen Teil, was mich Zeit kostete. Am Ende erreichte ich den 19. Platz. Das ist ganz ok.».

Junior Paroz’ Bericht in seiner Muttersprache Französisch: «C’était la première fois pour moi Leogang. Et je dois avouer que même avant de commencer j’avais peur de cette piste à cause des vidéos des dernières années. Mais je n’ai pas pensé à la peur j’ai pensé aux procédures de compétition. Le premier ressenti était vraiment compliqué avec la piste car c’était vraiment glissant à cause que c’était très sec, mais en fin de l’entraînement j’ai réussi à avoir une vitesse globale intéressante mais je n’étais pas encore convaincu. Donc les derniers entraînements avant la qualif j’ai changé mes lignes pour avoir encore une vitesse plus élevée sur toute la piste, qui m’a demandé vraiment beaucoup d’effort physique. Et pour la qualification malheureusement nous avons eu des averses de pluie et donc j’ai dû improviser mes trajectoires car c’était vraiment glissant.
Mon plan final pour la qualif était de rouler à fond et improvisé selon le terrain.
Résultat 107 je suis content première split 36 j’ai hâte de continuer dans cette progression! A la prochaine World Cup!»

Hier die zwei Videos des Zielsprungs von Ramona und Junior:
https://drive.google.com/file/d/12MB4x6kRveHoouxcNNZXnXkvzkQjei5e/view?usp=sharing
https://drive.google.com/file/d/1IX-Sygj7A9o4s7EaJWWF1p-dCVUfyoKT/view?usp=sharing

Die beiden zeigten sehr gute Leistungen: Ramona fehlte für den Halbfinaleinzug (Top 15) lediglich 7.7 Sekunden. Junior fuhr den ersten Abschnitt als 36ster und den zweiten als 63ster. Also nahe an der Qualifikation. Fehler in den nächsten Abschnitten verhinderten aber seinen Einzug in die Top 60. Es zeigt sich aber bei beiden, dass sie sich Schritt für Schritt ihrem Ziel «Weltcup-Finale» nähern.

Zu Sämi seinen beiden Einsätzen gibt es folgendes zu berichten: In Leogang, am Enduro-Weltcup, startete Sämi Schneider gut in den Wettkampf. Sein Ziel war es, die Top 100 zu erreichen und dann Schritt für Schritt weiter nach vorne zu kommen. Er war auf gutem Weg in der Stage 1. Bis es ihm auf der Stage 2 zuerst die Kette verdrehte und dann bei einem weiteren Zwischenfall die Kette komplett zerstörte. In der Folge war auch der Wechsel defekt. Das zwang ihn, die Kette komplett zu entfernen. Stage 4-6 fuhr er dann, ohne pedalieren zu können! Das Rennen war damit gelaufen. Trotzdem biss er sich durch und beendete den Wettkampf ordentlich. Sämi fing sich auch mental wieder etwas nach dem Tiefschlag und reiste voller Freude heim. Am Samstag dann weiter nach Leukerbad zum Training. Leider erlitt er dann einen verhängnisvollen Trainingssturz und musste mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden. Schlimmes war zu befürchten (Rückenverletzung). Am frühen Abend dann die Entwarnung: Rücken nicht verletzt, nichts gebrochen und «nur» Quetschungen. Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung und baldige Genesung. Sämi spricht bereits vom nächsten Renneinsatz….

Und hier noch Benj Webers Bericht: «Die Swiss Enduro Series konnte endlich starten. Gerade zu Beginn des Trainings hatte Sämi leider einen ziemlich harten Sturz und musste mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden. Nicht gerade der Start, den wir uns erhofften… Ich konnte jedoch das Training danach zu Ende fahren und freute mich auf den Renntag. Am Samstagnachmittag bekam ich den erfreulichen Bescheid, dass es Sämi soweit gut geht und es keine schlimmen Frakturen oder ähnliches gab. Auch der Renntag startete nicht wie erwartet. Auf den ersten 30 Metern kam ich von meiner Linie ab und rollte 5-6 Meter den steilen Hang herunter. Ich musste zuerst mein Bike aus dem elektrischen Zaun ausfädeln und den Lenker richten. Somit konnte ich weiterfahren. Hatte dabei aber schon über eine Minute an Zeit verloren. Auf den nächsten Stages fühlte ich mich immer besser. Auf der Stage 5 rutschte mir das Vorderrad in einer Kieskurve weg und ich landete wieder am Boden. Schlussendlich konnte ich das Rennen als 22. von 49. Klassierten beenden. Ich bin mit meinem Fahren zufrieden, abgesehen von den beiden Stürzen. Ich freue mich bereits auf die weiteren Rennen.»

Das Swiss MTB Pro Team steht mit Ramona L. Kupferschmied ab dem 21. Juni am Crankworx in Innsbruck im Einsatz. Sie startet dort gleich in den drei Disziplinen Downhill, Parallel-Slalom und Whip-Off. Samuel Schneider wird am nächsten Enduro World Cup im Italienischen Val di Fassa im Einsatz stehen, sofern er sich vom Trainingssturz erholen konnte.

 

© Sebastian Sternemann
© welschingerfilmerei
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