Das fünfte DH-Rennen und goldene Sterne

Das Rennwochenende begann für Ramona Kupferschmied mit der Anreise an den European iXS European Downhill Cup. Nils Brun fuhr anfangs letzte Woche mit der Strassen-Nationalmannschaft das Mehretappenrennen Etoile d’OR in Frankreich. Tina Züger bereitet sich aktuell auf die EM und WM vor.

Ramona Kupferschmied nahm am Freitag im Training das erste Mal die Strecke in Pila (Aostatal, IT) unter die Räder. Sie war von der Strecke begeistert. Als man sie unterwegs auf dem Sessellift erblickte, sah man das breite Lächeln von Weitem. «Das ist meine Welt!», schwärmte Ramona. Am Samstag kurz nach 15 Uhr stand dann bereits die Qualifikation auf dem Programm. Trotz ein paar kleinen Fehlern erreichte sie das Mittelfeld. Sie war mit ihrem Run im Grossen und Ganzen zufrieden. Ihre lädierte Hand behinderte sie zum Glück nicht mehr allzu stark. Am Sonntag 14:10:30 ging es dann in den Finallauf. Ramona war gut drauf und voller Energie. 40 Minuten vorher machte sie sich, mittels Sessellift, mit ihrem Mechaniker auf dem Weg zum Start. Die erste Streckenhälfte bis zur Zwischenzeit gelang ihr gut. Auf der zweiten Streckenhälfte drehte sie dann richtig auf. Ganze 10 Sekunden schneller als in der Qualifikation, brachte sie ihren Run ins Ziel. Sie berichtete mit einem breiten Grinsen im Ziel: «Ich liebe diese Strecke. Das war mein bester Lauf an diesem Wochenende. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Einige Male bin ich ziemlich am Limit gefahren, aber es hat gepasst!». Ramona erreichte schlussendlich den 14. Rang von 27 Eingeschriebenen. Damit holte sie sich weitere UCI-Punkte. Ihr erst fünftes Rennen und Europäisch bereits im Mittelfeld angekommen. Was dürfen wir da künftig noch von Ramona erwarten? Lassen wir uns überraschen und freuen wir uns an jedem Schritt vorwärts.

Hier geht’s zum DH Kurz-Video: https://www.youtube.com/watch?v=NAX7WyH8-tc

Nils Bruns Bericht von Etoile d’OR:

«Nach erfolgreichem Höhentrainingslager auf dem Berninapass, ging es für mich anschliessend nach Frankreich zum U23 Nation’s Cup Etoile d’Or auf der Strasse. Dieser Nation’s Cup schien eher nicht auf mich zugeschnitten, da die Strecken mehrheitlich flach waren. Dennoch freute ich mich sehr, wieder für die Nationalmannschaft an einem Rennen teilzunehmen.

Das Etappenrennen startete gleich mit einem 10 Kilometer langen, mehrheitlich flachen Zeitfahren, welches mir leider nicht optimal gelang. Schon von Beginn an fühlte ich mich unwohl in der Zeitfahrposition und brachte so nicht die volle Leistung aufs Pedal. Ausserdem erwischte mich kurz vor dem Ziel eine heftige Windböe, weshalb ich einen Umweg durch das Gras machen musste. Auch wenn das Resultat nicht zufriedenstellend war, war es eine tolle Erfahrung nach einer 2-jährigen Pause wieder ein Zeitfahren zu absolvieren.

Am selben Tag wie das Zeitfahren starteten wir dann auf die erste Etappe, welche über 142 Kilometer führte. Zu Beginn war es sehr hektisch, da man durch den starken Seitenwind Windkantensituationen erwarten musste. Schon nach wenigen Kilometern war es dann soweit und das Feld teilte sich. Ich hielt mich schadlos, doch unser Sprinter war zum Zeitpunkt der Windkante zu weit hinten und verlor so den Anschluss ans Feld. Kurze Zeit später wurde das Tempo gedrosselt, da wir nun in den Gegenwind hineinfuhren. Etwa 60 Kilometer vor dem Ziel ging es dann wieder richtig zur Sache und ich staunte nicht schlecht, als plötzlich ein TV-Helikopter ziemlich nahe über uns flog. Es wurde hektisch, da wir nun mehrheitlich auf kleinen Strassen mit schlechtem Belag fuhren und es zu zahlreichen Stürzen kam. Weil ich mich im richtigen Moment gut positioniert hatte, wurde ich in keinen Sturz verwickelt. Doch leider fuhr jemand in mein Schaltwerk, wodurch ich in der Folge nur noch vorne schalten konnte. Ich fühlte mich extrem stark, auch trotz den fehlenden Gängen und attackierte mehrfach. Da jedoch viele Nationen auf einen Sprint hofften, konnte ich mich nie entscheidend absetzen. So entschied ich, den Fokus auf den Sprint zu setzen. Ich war echt zufrieden, wie gut ich mich positionieren konnte und 2 Kilometer vor dem Ziel war ich dann etwa an 10. Position. Leider stürzte vor mir ein Kanadier und ich hatte keine Chance auszuweichen. Dank guter Reaktion blieb ich aber unverletzt!

Die letzte Etappe war mit ihren 190 Kilometer ziemlich lang, schien aber nur zu Beginn einige kleine Steigungen zu haben. Die Startphase war extrem schnell. Leider war keiner der Schweizer dabei, als sich eine 20-köpfige Gruppe löste. So galt es nun Nachführarbeit zu leisten, da eine Gruppe von 20 sehr schlecht zu kontrollieren gewesen wäre. Durch die Mithilfe der Italiener gelang die Einholung schliesslich aber ziemlich schnell. In der Folge setzte sich eine 3 Mann grosse Gruppe ab und das Tempo wurde nun für einige Kilometer komplett herausgenommen. An diesem Tag fuhren wir oftmals geschlossen als Team in den ersten Positionen, sodass wir unseren Sprinter bei Bedarf unterstützen konnten. Doch an einem Aufstieg, welcher doch steiler als gedacht war, verlor unser Sprinter leider den Anschluss an das Feld. So versuchte ich mich wieder selber im Sprint und überraschte mich selber etwas. Die Positionskämpfe vor dem Ziel waren zwar nervenaufreibend aber machten auch viel Spass. Schlussendlich wurde ich im Sprint guter 18.»

Für das Swiss MTB Pro Team, für Ramona Kupferschmied geht es bereits am nächsten Wochenende mit dem HELVETI CUP ENDURO DES MONTS JURA in Lelex (F) weiter.

 

© Loris Broder
© Loris Broder
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